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Auszüge aus der Chronik des Ortsfischereivereins Regen e.V.


Der Verein, 1857 unter dem ersten Vorstand Pfaff gegründet, hieß ursprünglich „Fischzuchtverein Regen“. Seit 1900 ist sein amtlicher Name „Ortsfischereiverein Regen“. Am 14.12.1900 wurde er auch in das Vereinsregister eingetragen.

Bereits 1857 pachtete der Verein von der Marktgemeinde Regen das Fischwasser der Rinchnacher und Schlossauer Ohe. 1861 kaufte er um 300fl. das Fischereirecht am Regenfluss von der Obermühle bis zur Einmündung der Schwarzacher Ohe oberhalb der Bettmannsäge. 1897 erwarb er um 700 Mk vom Staat auch die Regenstrecke von der Obermühle bis zur Raithsäge.



Das Fischereirecht auf dem Regenfluss gehörte in den früheren Jahrhunderten dem Landesfürsten, der es als Lehen an Untertanen vergab. So ist auch in den herzoglichen Büchern von 1280 und 1310 von „Herzoglichen Fischlehen“ auf dem Regen die Rede. Wohl zu Beginn es 19. Jahrhunderts besaß dieses Fischereirecht ein Fischermeister Michael Dorrer. Von diesem erwarb es durch Kaufvertrag vom 22.02.1861 der Fischereiverein Regen. 1891 hatte der Verein Streit mit den Erben des Fischermeisters Dorrer, die den Kaufvertrag von 1861 mit der Begründung anfochten, der Verein sei damals keine juristische Persönlichkeit gewesen, weil es nicht in das gerichtliche Vereinsregister eingetragen war; somit habe er auch kein Eigentumsrecht erwerben können. Der Verein musste infolgedessen das Fischwasser nochmals erwerben.Bei der Gründung zählte der Verein 30 Mitglieder. Das Recht, im Vereinswasser zu fischen, stand nur den Mitgliedern zu. Diese Zahl erhöhte sich, betrug viele Jahre hindurch 130 Mitglieder, und ist bis heute unter dem Druck der angelsportwilligen Personen auf 150 aktive Fischer angewachsen.  Der Umfang des Fischwassers hat ebenfalls stark zugenommen.



Dem Verein gehörte bis 1996 das Fischwasser des Regenflusses zwischen Bettmannsäge und Raithsäge auf einer Länge von 13 km als Eigentum. Dazugepachtet wurden das Staatliche Fischereirecht zwischen Raithsäge und Sohlermühle sowie von der Papierfabrik Teisnach die Strecke von Sohlermühle bis Auerkiel. Die Fischstrecke erhöhte sich damit auf ca. 25 km. 
Mit Notarurkunde vom 7. Juni 1996 wurde dann das Teilstück zwischen Sohlermühle und Auerkiel von der Papierfabrik Teisnach um 750.000 DM erworben. Die Nebenkosten für diesen Kauf betrugen 7. 899,82 DM. Es war ein gewaltiger Kraftakt für den Verein, diesen Kauf zu tätigen. Der größte Teil der Kaufsumme wurde dem Verein dadurch ermöglicht, dass fast alle Mitglieder größere und kleinere zinslose Darlehen für 5, 10, ja 15 Jahre zur Verfügung stellten. Einzelne Mitglieder, Betriebe und Banken übergaben dem Verein großzügig Spenden. Die Stadt Regen überreichte auf nachhaltiges Betreiben des Stadt- und Kreisrates Fritz Treml eine Spende von 57.000 DM. Er ermöglichte sogar auch eine Spendenbeteiligung des Landkreises Regen über 27.000 DM. Damit erweiterte sich der Anteil des Eigentumswassers auf ca. 17 km. Der damaligen Vorstandschaft und dem Ausschuss gebührt für diese riskante, aber zukunftsweisende Entscheidung echter Dank.